Zusammenfassung
Nicht zuletzt seit der COVID-19-Pandemie wird die Digitalisierung für die Arbeit im
ÖGD immer bedeutender, um die Funktionsfähigkeit auf allen Ebenen des ÖGDs zu gewährleisten
wie z. B. den Informationsaustausch zwischen Gesundheitsämtern untereinander und anderen
Beteiligten. Dabei ist digitale Kompetenz von Mitarbeitenden im Gesundheitsamt ein
wichtiger Faktor für die Digitalisierung und Funktionsfähigkeit des ÖGD. In dieser
Arbeit wird am Beispiel eines Gesundheitsamtes der Frage nachgegangen, welche digitale
Kompetenz bzw. digitale Fähigkeiten Mitarbeitende im ÖGD besitzen und benötigen. Die
digitalen Fähigkeiten wurden mittels Fragebögen für Mitarbeitende und für IT-Ansprechpersonen
sowie einer Analyse der Anfragen der Mitarbeitenden an die IT (IT-Ticketsystem) erhoben.
In einem partizipativen Ansatz des Reallabors wirkten Mitarbeitende eines Gesundheitsamtes
an der Definition des Basis-Niveaus digitaler Fähigkeiten und an der Auswahl und Ausarbeitung
der Erhebungsmethoden mit. Nahezu alle der 37 teilnehmenden Mitarbeitenden schätzten
ihre generellen digitalen Fähigkeiten auf dem Basis-Niveau ein. Bei den konkreten
Fähigkeiten des Basis-Niveaus gaben je nach konkreter Fähigkeit zwischen einem Viertel
und allen Mitarbeitenden an, diese zu beherrschen. Anfragen sowohl an die IT-Ansprechpersonen
als auch an das IT-Ticketsystem lagen fast ausschließlich unterhalb des Basis-Niveaus.
Den Angaben zufolge werden Präsenzschulungen zur Wissensvermittlung bevorzugt, und
ein Mangel an Zeit wirkt sich hemmend auf die Aneignung von digitalen Fähigkeiten
aus. Es zeigt sich, dass Mitarbeitende ihre allgemeinen digitalen Fähigkeiten überschätzen.
Es scheint sinnvoll, die digitale Kompetenz nicht nur mit einer Methode, sondern mit
verschiedenen Erhebungen und Methoden zu erfassen. Ein Schulungskonzept sollte die
grundlegenden digitalen Fähigkeiten, die Sensibilität dieses Themas, den Zeitbedarf
und persönliche Hilfestellungen berücksichtigen.
Abstract
Not least since the COVID-19-pandemic, digitalization has become increasingly important
for the work of the public health service (PHS) in order to ensure the functionality
at all levels of the PHS such as the exchange of information between health authorities
themselves and other stakeholders. The digital skills of employees in the local health
authority (LHA) are an important factor for the digitalization und functionality of
the PHS. This paper uses the example of a health authority to examine the question
of what digital competence or digital skills public health service employees have
and need. The digital skills were assessed using questionnaires for employees and
IT contact persons as well as by analysing employee requests to the IT (IT ticket
system). In a participatory approach of the real-world lab, employees of a LHA were
involved in defining the basic level of digital skills and developing the survey methods.
Almost all of the 37 participating employees rated their general digital skills at
the basic level. Depending on the specific skill, between a quarter and all employees
stated that they had mastered the specific skills at the basic level. Requests to
both the IT contact persons and the IT ticket system were almost exclusively below
the basic level. Face-to-face training is preferred for knowledge transfer. Lack of
time has an inhibiting effect on the acquisition of digital skills. It turned out
that employees overestimated their general digital skills. Digital skills should be
assessed using various surveys and methods. A training concept should consider the
basic digital skills, the sensitivity of this topic, the time required and personal
assistance.
Schlüsselwörter
Digitale Kompetenz - ÖGD - Mitarbeitende
Keywords
Digital skills - Public Health Service - Employees